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Der Rittersporn…

 

 

Der Rittersporn, (Delphinium) gehört zur Pflanzengattung aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Es soll ca. 300 bis 350 Arten geben, die nur auf der nördlichen Halbkugel beheimatet sind. Am meisten verbreitet ist der Rittersporn in den gemäßigten Zonen Eurasiens und Nordamerikas (Holarktis). Es kommen auch einige wenige Arten in den Gebirgsregionen Zentralafrikas vor. Alleine in China kommen 173 Arten vor, und 61 Arten sind in Nordamerika beheimatet.

 

2015 wurde der Rittersporn zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Der Rittersporn wächst als ausdauernd krautige Pflanze, ist sehr giftig, weil er in allen Pflanzenteilen, und ganz besonders in den Samen, giftige Alkaloide enthält.


Aufgrund der Inhaltsstoffe wurde der Rittersporn schon im Altertum als Arzneipflanze genutzt.

Trotz seiner Giftigkeit, ist der Rittersporn einer der beliebtesten Zierpflanzen für Parks und Gärten. Die langlebigen Stauden mit ihren blauen, violetten oder weißen Blütenkerzen werden gerne in Bauern- und Ziergarten und Staudenbeeten angepflanzt. Wenn man sie nach der ersten Blüte zurückschneidet, blühen sie im September noch ein zweites Mal.

 

Der botanische Gattungsname Delphinium kommt aus dem griechischen und heißt Delphinpflanze, weil die Knospe der Blüte einem Delphin ähnlich sehen soll.

 

Der Rittersporn wurde in altägyptischen Gräbern als Grabbeigabe gefunden. Die Samen der Art Delphinium staphisagria wurden nach Dioskurides bei den Griechen als Mittel gegen Läuse und Krätze verwendet und auch von den Kräuterbuchautoren des 16. Jahrhunderts dafür empfohlen.

Der Feldrittersporn war im Mittelalter ein Symbol ritterlicher Tugenden und der Treue.


In der Symbolik steht der Rittersporn für Reise, und in der Blumensprache sagt er:

Dir im schönsten Sinne dienen.

 

Neue Freundschaft

Das Korn gewann schon Sommerart;
Es streift im Feld mir um den Bart,
Ich lass es freundlich walten.
Ja, freuen soll mich Rittersporn
Und Ackermohn und Nelk’ im Korn,
Statt süßer Maigestalten.
Ich muss ja, wie die Wankelwelt
Sich gern zum Feldbehaupter hält,
Mich nun zum Sommer halten.

 

Karl Mayer

 

Das Stiefmütterchen…

 

 

 

 

 

Stiefmütterchen (Veilchen) gibt es bereits seit über 600 Jahren.
Es gehört zur Gattung der Veilchen und kommt in den gemäßigten Zonen Europas und Asiens vor. Das wilde Stiefmütterchen wächst auf Äckern, Wiesen und Schutthalden. Sie blühen von Anfang März bis in den November hinein.

In Frankreich wird das Stiefmütterchen Pensee (herbe de la) pensée „Pflanze des Gedenkens“ genannt. Es gibt sehr viele Arten von Stiefmütterchen. Das Stiefmütterchen gilt als Symbol des Andenkens und der Erinnerung.

 

Stiefmütterchen gelten als das Sinnbild für freundliche, liebevolle Gedanken.

Im Volksmund wird es auch Freisamkraut, Samtblume und das Dreifaltigkeitskraut genannt. Die Bezeichnung ist zurückzuführen auf die christliche Mythologie, dem Gott Vater, Gott Sohn und des Heiligen Geistes. In Bayern gibt es einen alten Brauch, da wird das Stiefmütterchen, das Dreifaltigkeitskaraut, als Symbolblume, am Dreifaltigkeitssonntag, das ist der erste Sonntag nach Pfingsten, gewürdigt.
Das Stiefmütterchen ist auch die Blume der Freidenker.

 

Im Jahr 2007 ist das Stiefmütterchen zur Heilpflanze des Jahres gewählt worden.

Im Kräuterbuch des Hironymus Bock (1498 – 1545) sowie auch später bei Leonhart Fuchs (1501 – 1566) wird Stiefmütterchen bereits als Dreifaltigkeitskraut bzw. als Dreifaltigkeitsblume erwähnt.

Die Naturheilkunde kennt Stiefmütterchen in der Anwendung zur Behandlung von Hauterkrankungen, Gicht, Rheuma, Blasenkatarrh, nervösen Herzleiden, sowie bei Arteriosklerose.

 

Stiefmütterchen-Tee

 

Stiefmütterchen-Tee (Violae tricoloris herba) zur inneren Anwendung findet Verwendung bei Hautkrankheiten der Kinder (Milchschorf, Säuglingsekzeme, Windeldermatitis), Akne im Jugendalter, zur Anregung des Stoffwechsels in Form eines Blutreinigungstees und bei Erkältungskrankheiten mit schleimigem Husten.

Zubereitung:
Ein Teelöffel Blüten und Blätter (1,5 g) mit 150 ml heißem Wasser übergießen, 5 Minuten bedeckt ziehen lassen und anschließend abseihen. Drei Tassen täglich über einen Zeitraum von 8 Wochen trinken.

 

Stiefmütterchen-Tee zur äußeren Anwendung

 

Der Tee zur äußeren Anwendung wirkt hervorragend bei nässenden Ekzemen mit Juckreiz. Für Auflagen werden 2 TL Stiefmütterchenkraut mit einem halben Liter heißem Wasser überbrüht. Mit dem warmen Tee wird anschließend ein sauberes Baumwoll- oder Leinentuch getränkt, leicht ausgedrückt und auf die kranken Stellen gelegt. Mehrmals am Tag wiederholen. Stiefmütterchen kann auch als Gesichtswasser angewendet werden. Hierzu einfach einen Wattebausch in den Tee tunken und damit die unreinen Hautstellen betupfen.

 

Das Stiefmütterchen sagt in der Blumensprache: Lass mich Dir gefallen.

 

Das Maiglöckchen…

  

 

Augenkraut, Frauenträne, Faltrianblume, Maiblume, Maililie,
Lilie des Tales (lily of the valley).

 

 Maiglöckchen und die Blümelein

 

Maiglöckchen läutet in dem Tal,
das klingt so hell und fein,
so kommt zum Reigen allzumal,
ihr lieben Blümelein!

 

Die Blümchen, blau und gelb und weiß
Sie kommen all herbei,
Vergißmeinnicht und Ehrenpreis
und Veilchen sind dabei.

 

Maiglöckchen spielt zum Tanz im Nu
und alle tanzen dann.
Der Mond sieht ihnen freundlich zu,
hat seine Freude dran.

 

Den Junker Reif verdroß das sehr,
Er kommt ins Tal hinein;
Maiglöckchen spielt zum Tanz nicht mehr.
Fort sind die Blümelein.

 

Doch kaum der Rief das Tal verläßt,
da rufet wieder schnell
Maiglöckchen auf zum Frühlingsfest
und leuchtet doppelt hell.

 

Nun hält's auch mich nicht mehr zu Haus
Maiglöckchen ruft auch mich.
Die Blümchen gehn zum Tanze aus,
zum Tanzen geh auch ich!

 

Hoffmann von Fallersleben

 

 Eines der beliebtesten Frühblüher ist das Maiglöckchen. Es trägt auch die Namen Maiblume, Maililie, Mairöschen und Maischellen. Die Blütezeit dauert von April bis Juni. Mit lateinischem Namen heißt das Maiglöckchen Convallaria majalis. Es ist eine Pflanzenart aus der artenarmen Gattung Convallaria und gehört der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) an. Das Maiglöckchen wächst vorwiegend in hellen Laubwäldern, mit nicht zu festem aber humusreichen Boden.

 

Maiglöckchen treten vermehrungsbedingt immer in dichten, kleinen Arealen auf. Das Wort Convallis bedeutet Talsenke. Die Talsenken, Eichen- und Buchenwälder, sind eines der bevorzugten Biotope, in dem das Maiglöckchen gut gedeiht. Die kleinen Blüten-Glöckchen hängen in Trauben an einem überhängenden Stängel und verströmen einen starken, süßen Duft. Aus den Blüten entwickeln sich später rote Beeren, die für medizinische Zwecke genutzt werden. Das Maiglöckchen ist fast in ganz Europa verbreitet. Es gibt nur drei Arten von Maiglöckchen und nur eine davon ist in Europa heimisch. Das aus der Zuchtform stammende rosa Maiglöckchen, ist jedoch weltweit sehr verbreitet. Wild wachsende Maiglöckchen stehen unter Naturschutz. Es ist verboten in freier Natur die Pflanzen zu Pflücken oder Auszugraben.

 

Gabriel von Lebenstein erwähnte Anfang des 15. Jahrhunderts erstmals das Maiglöckchen als Heilpflanze und die Wirkung des Destillats auf verschiedene Erkrankungen. Darin wurde das Maiglöckchen als Lilium convalium, Marienblume, beschrieben. Das Blütenöl des Maiglöckchens wird häufig Parfüms zugesetzt. Das Maiglöckchen wird insgesamt als sehr stark giftig eingestuft. 2014 wurde das Maiglöckchen zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Alle Pflanzenteile des Maiglöckchens sind stark giftig. Die Pflanze enthält starke herzwirksame Glykoside vom Typ Cardenolid. Die höchsten Konzentration befindet sich in den Blüten und Samen. Die giftigen Inhaltsstoffe ähneln denen des roten Fingerhutes. Weitere Inhalte des Maiglöckchens sind Saponine, Flavonoide und diverse Pflanzensäuren. Früher wurden die getrockneten Blüten dem Niespulver zugesetzt, da es einen starken Niesreiz auslöst. Das Maiglöckchen galt im Mittelalter als Allheilmittel, doch später wurde seine Giftigkeit festgestellt und es geriet als Heilmittel fast in Vergessenheit.

 

Beim Sammeln von Bärlauchblättern, welche den Maiglöckchenblättern sehr ähnlich sehen, besteht die Gefahr des Verwechselns der Pflanzen. Allerdings haben die Bärlauchblätter einen typischen Knoblauchgeruch.


Übrigens: Lt. den Autoren Hanns Hatt und Regine Dee, "Das Maiglöckchen-Phänomen", soll das männliche Sperma nach Maiglöckchen riechen.

 

In der christlichen Glaubenslehre zählte das Maiglöckchen neben der Lilie, der Rose und anderen Pflanzen, zu den Marienblumen. Mit seinen kleinen weißen, nickenden Glockenblüten, steht es symbolisch für die keusche Liebe, Demut und Bescheidenheit von Maria Muttergottes.

 

Im Mittelalter brachte man die Blume sehr wahrscheinlich irrtümlich, mit der "Lilie des Tales" in Verbindung, die im Hohelied Salomos erwähnt wird. In Großbritannien heißen die Maiglöckchen Lily of the valley, Lilie des Tales. Vermutlich handelt es sich im Hohelied aber doch um die wirkliche Lilien.

Das Maiglöckchen stand oft als Symbol für die Heilkunde. Früher war es für bedeutende Ärzte üblich, sich mit bestimmten medizinischen Symbolen porträtieren zu lassen. Das Maiglöckchen wurde auf den Gemälden meist unauffällig und klein, und am unteren Bildrand, dargestellt. Sogar Nikolaus Kopernikus liess sich mit einem Maiglöckchen in der Hand malen.

 

Das Maiglöckchen sagt: In meinen Gedanken an Glücklichsein bist Du allein.

 

In der Symbolik steht es für Reinheit, Festlichkeit, Seligkeit, erwachende Liebe. Das Grün der Blätter steht für die Hoffnung, das Weiß der Blüten zeigt Reinheit an. Schon immer sind Maiglöckchen ein Glücks- und Liebessymbol gewesen. Auf alten Bildern sieht man die kleinen Blümchen oft in Händen von Märtyrern, denn das Maiglöckchen steht auch für ein tödliches Schicksal.

 

Maiglöckchen sind in Brautsträußen immer noch sehr beliebt. Auch bei vielen Dichtern wurde durch das Maiglöckchen, die Phantasie seit eh und je, sehr inspiriert.

 

Wer Maiglöckchen am 1. Mai bei sich trägt, soll das ganze Jahr Glück haben. In Frankreich gibt es den Brauch, am "Maiglöckchentag", auf den Straßen Maiglöckchensträuße, als Glücksbringer, zu verkaufen.

Im Mai fanden in der katholischen Kirche Marien-Andachten statt und in vielen katholischen Häusern, im Mai, wurde ein Marienaltar errichtet. Darauf stand eine Marienfigur und die Maiglöckchen wurden gerne als Blumenschmuck genommen.

 

In einer Legende wird erzählt, dass als Maria neben dem Kreuz ihre Tränen vergoss, dort Maiglöckchen gewachsen sind. Daher stammen die Namen, Frauen- oder Marientränen. Das Maiglöckchen ist ein christliches Symbol des Heils und der reinen Liebe.

 

Nach einer anderen Legende aus Frankreich, entstanden die Maiglöckchen  aus dem Blut des Heiligen Leonard, als er den Kampf gegen einen schrecklichen Drachen verlor.

 

Früher glaubte man, wenn man mit Maiglöckchen das Gesicht abreibt, die Sommersprossen verschwinden.

 

 

Maienglöcklein läuten wieder

 

Maienglöcklein läuten wieder,
Denn der Frühling ziehet ein,
Und der Vögel helle Lieder
Heißen ihn willkommen sein.

 

Und mit Sonnenschein beladen
Und mit Blumenduft besä‘t
Nahet er von Gottes Gnaden,
Er, des Frühlings Majestät.

 

Und an eines Berges Halde
Schlägt er auf sein Königszelt,
Und beruft aus Feld und Walde
Hin zu sich die Sängerwelt.

 

Und er spricht zu ihnen allen:
Hört, ihr Sänger groß und klein!
Jeder singe nach Gefallen,
Frei soll alles Singen sein!  —

 

Und die Maienglöckchen klangen
Niemals noch so hell und laut,
Und die kleinen Vöglein sangen
Niemals noch so hold und traut.

 

Warum klingen doch die Lieder
Und die Glöckchen weit und breit?
Ja, dem Frühling gilt es wieder,
Mehr doch gilt‘s der Singfreiheit.

 

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

 

Das Gänseblümchen…

 

 

Gänseblümchen, groß und klein,
blühn auf der Wiese im Sonnenschein.
Wiesenmännchen freut sich dran,
weil’s mit ihnen spielen kann.
(Poesiealbumspruch)

 

 

Es ist wohl das bekannteste und beliebteste Blümchen bei Jung und Alt, um das sich Legenden und Mythen ranken. Dem es Zauberkräfte und große Heilwirkung zugeschrieben wird und das auch noch gut schmeckt, das Gänseblümchen.

 

Das Gänseblümchen, lateinisch Bellis perennis genannt, gehört zur Pflanzenart innerhalb der Familie der Korbblüter. Es ist eine mehrjährige, ausdauernde, krautige Pflanze, was auch ihr lateinischer Name aussagt, die Schöne ausdauernde. Das Gänseblümchen hat ganz viele andere Namen und ist unter anderem bekannt unter Maßliebchen, Tausendschönchen, Augenblümchen, Gänseliesl, Maiblume, Mutterblümchen, Regenblume, Sonnentürchen, usw.. (Wer alle Namen wissen möchte, der schaue bitte auf Wikipedia nach). Das Gänseblümchen blüht auf fast allen Rasen, wächst auf Wiesen, an Feldwegen, auf Grasplätzen und in den Gärten und ist somit die bekannteste Pflanze Mitteleuropas.

 

Dieses kleine Blümchen braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen feuchten, möglichst nahrhaften Boden. Damit diese kleinen weißen Blumen überleben können, ist es notwendig, das der Rasen regelmäßig gemäht wird. Ansonsten wird das niedrig wachsende Blümchen vom langen Gras und den Wildblumen überwuchert. Es blüht fast ganzjährig und ist auch frostresistent.


Gänseblümchen richten sich immer nach der Sonne, genauso, wie die Sonnenblumen. In der Wissenschaft wird es Heliotropismus genannt. Bei Sonnenuntergang und Regenwetter schließt sich die Blüte. Sie öffnet sich erst wieder am nächsten Morgen, wenn die Sonne scheint. Die Gänseblümchen wachsen bodennahe auf Stängeln aus Blattrosetten. Die Blüte, des Gänseblümchens, ist eine Scheinblüte, wie bei der Sonnenblume. Die Einzelblüten, sind Röhrenblüten, mit mehr als 100 Einzelblüten. Sie bilden das sogenannte Körbchen. Durch das Bilden von Adventivwurzeln, können sich Gänseblümchen ohne Befruchtung vermehren und sie können auch sich selbst bestäuben.

 

In den Kräuterbüchern des Mittelalters wurde das Gänseblümchen als starke Heilpflanze erwähnt. Die Menschen stellten Tees, Tinkturen und Salben her, die gegen Erkältungskrankheiten, Schleimhautkatarrhe, Kolikschmerzen, Leberstörungen und Blasenleiden und vieles mehr, angewendet wurden. Wie viele Heilpflanzen enthalten auch Gänseblümchen giftige Stoffe, und wenn man größere Mengen verzehrt hat, können Durchfall, Übelkeit und Erbrechen auftreten. In kleinen Mengen jedoch sind die Blümchen harmlos, schmecken lecker und sind eine Delikatesse. Längst hat das Gänseblümchen Einzug in die moderne Küche gehalten. Aus verschiedenen Teilen der Pflanze werden köstliche Salate, Suppen, Backwaren, Desserts oder Dekorationen hergestellt werden. Manchmal werden die Blüten sogar sauer eingelegt und als Kapernersatz verwendet.

 

Rezept für einen Tee:
Von Mai bis August soll man die Blüten sammeln, weil sie da die meiste Kraft haben. Dann müssen sie im Schatten trocknen.
1 Teelöffel Blüten mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen.

 

Die Symbolik des Gänseblümchens in der Magie und Brauchtum bedeutet: Reinheit und kindliche Unschuld.

Das Gänseblümchen sagt: Ich möchte gern recht lieb zu Dir sein.

 

Geschlecht: feminin; Planet: Venus; Element: Wasser; Gottheiten: Freiya, Ostara, Artemis, Thor, Baldur; Magische Kräfte: Lust, Liebe, Reinheit, Unschuld.

 

Nach der Christianisierung wurde das Gänseblümchen der Jungfrau Maria gewidmet, und somit wurde das Gänseblümchen zum Marienblümchen oder Mutterblümchen. Eine Legende erzählt, dass die Blüten, die Tränen Marias, die sie auf der Flucht nach Ägypten geweint hat, symbolisieren. Der Name “Maßliebchen” leitet sich von “der Jungfrau Maria lieb” ab. Die weißen Blüten symbolisieren die Unschuld des Christuskindes und die Keuschheit der Mutter Maria.

 

Mythen, Legenden und die magische Seite des Gänseblümchens:

Wenn man 7 Blüten auf einmal mit seinem Fuß bedecken kann, ist der Frühling da.

Es wird behauptet, dass das Gänseblümchen nicht nur Glück und Verstand verleiht, sondern auch ein heiteres, sonniges Gemüt, weil das kleine Blümchen eine starken Zauber ausstrahlt.

Es heißt, wenn man die ersten drei Gänseblümchenblüten im Frühling ist, dann soll man das ganze Jahr gegen Krankheiten geschützt sein.

 

Und wer getrocknete Gänseblümchen bei sich trägt, die am Johannistag mittags zwischen 12 und 13 Uhr gepflückt wurden, dem geht jede wichtige Arbeit gut von der Hand und man wird bei Verhandlungen und Entscheidungen unterstützt.

 

Jedes Kind kennt das Blumenorakel, bei dem die Blüten einzeln abgezupft werden: er liebt mich, er liebt mich nicht …
oder…
er liebt mich von Herzen…mit Schmerzen…ein wenig…fast gar nicht…
oder…


die gelben Röhrenblüten wurden hoch in die Luft geworfen und man hat versucht, mit dem Handrücken die Blüten aufzufangen. Die Anzahl der Blüten, die aufgefangen wurden, sollte die Anzahl der Kinder, die man bekommen würde, oder wieviele  Jahre es bis zur Eheschliessung sind, anzeigen.

 

Kränze aus Gänseblümchen sollten kleine Mädchen davor bewahren, von Feen verschleppt zu werden.

Wenn eine Frau sich ein Gänseblümchen ins Haar flocht, so wollte sie nicht geheiratet werden.

Ketten und Girlanden aus Gänseblümchen sollten die Häuser unser Vorfahren gegen böse Geister und Hexen in der Walpurgisnacht beschützen.

 

Das Gänseblümchen gilt als erster Frühlingsbote. Den Kelten, verkündete das Gänseblümchen mit dem Öffnen seines weißen Blütenkelches, die Anwesenheit des Sonnengottes Baldur. Daher der Name Sonnenblümchen. Es ist eine alte germanische, keltische Kultpflanze und sie war nicht nur Baldur, sondern auch der großen Göttin Freiya bzw. Ostara oder Artemis, geweiht. Es waren die Göttinnen des Frühlings und der Auferstehung und Vieles von den Bräuchen ist nach der Christianisierung zur Osterzeit übernommen worden.

 

Für die Kelten und für die frühen Germanen, war die Göttin, die warme, gütig strahlende Sonne. Sie war die Göttin, die kosmische Gänsemagd, die wie die Dorfmädchen, die Gänse am Morgen (Frühling) auf den Anger und abends (Herbst) wieder in den dunklen Stall führt. Die Gans, die auf ihren jährlichen Wanderungen der Sonne folgt, gehört ebenso zu der Sonne wie das Gänseblümchen.

 

Eine alte Überlieferung besagt, dass die Göttin Artemis von einem Ungeheuer verschlungen wurde, sie aber unverletzt aus ihm herauskam. Später hat die Kirche anstelle von Artemis die Heilige Margarete von Antiochia und Satan eingesetzt. Der Teufel soll über die Gänseblümchen so erbost gewesen sein, dass er neben jedes Blümchen eine seiner immer wieder nachwachsenden Krallen warf, die sich in Knoblauchpflanzen, den Neidstern, verwandelten. Der Neidstern soll angeblich jede andere Pflanze im Wuchs behindern, doch dem Gänseblümchen konnte er nichts anhaben.

 

In der keltischen Mythologie wird behauptet, dass die Wurzel des Gänseblümchens ein Mittel ist, um das Wachstum zu verhindern. Zerkleinert und als Trank verabreicht, soll es diese Wirkung erzielen.
Nach einer irischen Sage wird erzählt, dass die Fee Milka, dem Kind des Königs heimlich ” Gänseblümchenspeise” zu essen gab, damit es nie erwachsen wird. Bis heute gibt es auf den britischen Inseln und bei spanischen Zigeunern den Brauch, dass junge Hunde Gänseblümchen zu fressen bekommen, damit sie nicht groß werden.

 

Als noch des Sommers blaue Himmel lachten

 

Als noch des Sommers blaue Himmel lachten,
Die Rosendüfte durch die Fluren drangen,
In jedem Hauche Blütenknospen sprangen
Und hundert Blicke tausend Wunder brachten,

Als Lieder dann im Herzen froh erwachten
Und mit den Vögeln um die Wette sangen, -
Durchzog sie doch so manches leise Bangen,
Wenn an den Herbst sie, an den Winter dachten.

Heut ging ich einsam auf beschneiten Wegen,
Da sah mir, schelmisch unterm Busch verborgen,
Ein Gänseblümchen aus dem Schnee entgegen,

Und ich empfand – und ohne Zukunftssorgen –
Andächtig wie ein einem Heiligtume
Zum ersten Mal die Schönheit einer Blume.

 

Ferdinand Ernst Albert Avenarius

 

Die Akelei…

 

 

 

Die Akeleien (Aquilegia) gehört zur Pflanzengattung in der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Es gibt ca. 75 Arten und sie wachsen in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel. Einige Sorten werden als Zierpflanzen verwendet. Bei den Wildgartenfreunden ist die Akelei sehr beliebt. Sie vermehren sich sehr schnell und kommen jedes Jahr wieder und das an allen möglichen Stellen des Gartens. Sie blühen in vielen Farbnuancen, irgendwo zwischen fast Weiß über alle Rot/Rosatöne bis Dunkelviolett. Bei den akkuraten Gärtnern ist die Akelei nicht beliebt. Für sie gehört die Akelei zum Unkraut, und weil die Akelei so wanderlustig ist, wollen die Gärtner ihren Garten von dieser Pflanze “sauber” halten. In freier Wildbahn steht die Akelei unter Naturschutz.

 

Vorsicht, die Akelei ist giftig! Schon der Verzehr von 20 Gramm der Blätter verursacht Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Atemnot, Herzbeschwerden und Benommenheit. Die Pflanze enthält auch Reizgifte, die starke Hautreizungen wie Brennen, Rötung, oder Blasenbildung bewirken.

 

Die Blume mit dem auffälligen Sporn hat aufgrund ihrer ungewöhnlichen Blütenform im Volksmund viele Namen: Zigeunerglocke, Narrenkappe, Taubenblume, Elfenhandschuh oder auch Venuswagen. Die Benetzbarkeit der Blattoberfläche ist gering. Außerdem hat man beobachtet, dass ähnlich wie bei Lotosblumen auch, auf den Blättern der Akelei, auf der Oberfläche befindliche Schmutzpartikel mit Wassertropfen weggespüllt werden. (Lotuseffekt). Der Akelei schrieb man im Mittelalter eine große liebesfördernde Wirkung zu.

 

Die Herkunft des Namens „Akelei“ wird unterschiedlich gedeutet. Das Herkunftswörterbuch des Duden führt die deutsche Bezeichnung „Akelei“ auf das lateinische Wort „aquila“ = Adler zurück, weil der Sporn ähnlich gekrümmt ist wie der Schnabel und die Krallen eines Adlers. Andere Autoren verweisen darauf, dass der Pflanzenname erstmals von Hildegard von Bingen überliefert worden ist. Hildegard von Bingen verwendet den althochdeutschen Namen „aglaia“ oder „agleya“. Eine Ableitung dieses Wortes vom indogermanischen „ak“, welches „spitz“ oder „scharf“ bedeutet.


Bei Aquilegia-Arten handelt es sich meist um Hemikryptophyten.

Die Akelei gehört zu den Ur-Blütenpflanzen und haben daher einen relativ einfachen morphologischen Bauplan. Die ursprünglichen Aquilegia-Arten sind vor etwa 6,18 bis 6,51 Mio. entstanden. Die Akelei ist wahrscheinlich seit dem späten Mittelalter eine Zierpflanze europäischer Gärten. Die Gemeine Akelei wurde im Mittelalter und der frühen Neuzeit in vielfältiger Form in der Medizin verwendet. Aufgrund der ihr zugeschriebenen Symbolik ist sie außerdem auf zahlreichen mittelalterlichen Tafelgemälden zu finden.

 

Die Akelei war im Altertum der Fruchtbarkeitsgöttin Freya geweiht, später wurde sie dann der Jungfrau Maria zugeordnet. Seit dem Mittelalter wurden die Samen als Aphrodisiakum verwendet. Es hieß sogar, dass die aphrodisischen Kräfte der Akeleisamen schon bei bloßer Berührung übertragen werden konnten.

 

Rätsch schrieb, dass wenn man die Samen zu einem feinen Pulver zerrieb, mit dem man sich die Handflächen bestrich und dann damit eine Frau berührte, war diese sofort sexuell erregt und willig.

In der Symbolik steht die Akelei einerseits für Demut ein, und sie symbolisiert den Heiligen Geist und das kommende Heil. Adererseits steht sie für die Sexualkraft des Mannes, für Verführung und Liebe. Sie wurde und wird immer noch als Grabpflanze eingesetzt.

 

Akelei

 

Um der Frühlingszeit Verscheiden,
Unter Blumen mancherlei,
Auf den Weiden
Blühst du schön und frank und frei,
Akelei!

Sommerschwül ist's, und im Walde
Hört man nur des Kuckucks Schrei;
Ach, wie balde
Starb dahin der holde Mai!
Akelei!

Durch die Forstung ohn' Ermüden
Pirscht dahin die Jägerei.
Roß und Rüden
Ruft der Hörnerklang herbei,
Akelei!

Nach der Quelle dunklem Glanze
Beugt der Hirsch sein Prachtgeweih,
Doch die Lanze
Bohrt sein lechzend Herz entzwei.
Akelei!

Dunkle Tropfen Blutes rannen,
Eine Blume stand dabei,
Um die Tannen
Schwang sich hoch der kühne Weih.
Akelei!

Aber draußen vor dem Walde
Singen Hirten zur Schalmei:
Ach, wie balde
Starb dahin der holde Mai!
Akelei!

 

Hermann von Lingg

 

Das Vergißmeinnicht…

 

 

Das Vergissmeinnicht ist ein beliebter Frühjahrsblüher, das uns aus vielen Gärten, mit seinen hellblauen, kleinen Blüten bekannt ist. Das Vergissmeinnicht (Myosotis)gehört zur Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Einige Sorten werden als Zierpflanzen verwendet. Das Vergißmeinnicht heißt auch in vielen anderen Sprachen so, z. B. in Großbritannien “Forget me not” oder “Ne m’oubliez pas” in Frankreich. Es wird auch Blauer Augentrost, Zauberpflanze, Liebespflanze genannt. Seine Farbe ist Blau. Blau ist in der Symbolik die Farbe der Treue.

 

Als “Zauberkraut” sagte man dem Vergißmeinnicht magische Kräfte nach. Es soll, wenn die Wurzeln oder ein Blütenkranz um den Hals oder an das Herz des geliebten Menschen gelegt werden, eine Art von “unsichtbare Ketten der Treue” bilden. Für ein Liebesorakel sollte man in der Walpurgisnacht, am 30.4., etwas Erde auf einen Stein geben und zwei Vergissmeinnicht darauf pflanzen. Wachsen diese aufeinander zu, gilt das als Hinweis, dass der/die Geliebte treu bleiben oder bald heiraten werden.

 

Obwohl das Vergißmeinnicht in der Homöopathie als Heilpflanze kaum eingesetzt wird, hat es dennoch wirksame Heilkräfte. Es wirkt entzündungshemmend, zusammenziehend, beruhigend und stärkend. In der Heilkunde wird das Acker-Vergissmeinnicht hin und wieder gegen Erkrankungen des Lymphsystems eingesetzt. Wenn man das Vergissmeinnicht dennoch als Heilpflanze einsetzt, wendet man es bevorzugt als Tee an. Für einen Vergissmeinnicht-Tee übergiesst man ein bis zwei Teelöffel Vergissmeinnicht mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt ihn zehn Minuten ziehen. Anschliessend abseihen und in kleinen Schlucken trinken. Von diesem Tee trinkt man ein bis drei Tassen täglich.

 

Um das Vergißmeinnicht ranken sich viele Legenden. Einige stammen aus dem Mittelater. Unter anderem diese hier: Als einst ein Liebespaar am Fluss spazieren ging, entdeckte das Mädchen am Ufer eine blaues Blümchen. Ihr Liebster stieg hinab, um das Blümchen, für seine Liebste zu pflücken. Dabei fiel er ins Wasser und wurde von dem wilden Strom fortgerissen und konnte ihr nur noch zurufen: “Vergiss mein nicht!”. Das ist nur eine von zahlreichen Legenden, wie das zarte blaue Blümchen, mit dem gelben Auge, zu seinem Namen kam. Einer anderen Legende nach, soll das zarte Pflänzchen seinen Namen seiner Vergesslichkeit verdanken. Weil es sich nach der Erschaffung der Welt einfach nicht seinen Namen merken konnte, bat es Gott ihm den Namen Vergissmeinnicht zu gegeben.

 

In der Sprache der Blumen sagt das Vergißmeinnicht: Du sollst an mich denken.

 

Freundlich blüht an stiller Quelle
in des Mondes Silberlicht
eine Blume, zart und helle
und die heißt Vergissmeinnicht.
Rosen, Tulpen, Nelken,
alle Blumen welken,
aber nur die eine nicht,
und die heißt: Vergissmeinnicht.

 

Poesiealbumverse

 

Vergissmeinnicht

 

Vergissmeinnicht am Waldesdach!
Ich stehe still, ich sinne nach:
Schon brach mir ach! so manches Herz,
So manches weilt mir fernewärts.
Für welches Herz nun zu mir spricht
Der Blumenruf: Vergissmeinnicht!? –
Mein Auge still herniederweint
Und weiß nicht, welches Herz er meint.

 

Karl Mayer, 1841

 

  

 

Das Leberblümchen…

 

 

 

Das Leberblümchen (Hepatica nobilis), ist eine Pflanzenart die zur Familie der Hahnenfußgewächse zählt. Der Gattungsname Hepatica, wie auch der deutsche Name, bezieht sich auf die Gestalt der Blätter. Die Blätter erinnern an die Form der menschlichen Leber. Man glaubte früher an die Heilkraft der Pflanze bei Leberleiden.

 

Das Leberblümchen ist als Heilpflanze im Kräuterbuch des Hieronymus Bock aufgeführt. Es soll helfen die verstopfte Leber zu öffnen und zu heilen. Später wurde es auch zur Reinigung von Niere, Blase und Wundheilung verwendet. Heute noch wird in der Homöopathie das Leberblümchen bei chronischen Reizzuständen des Rachens und der Luftröhre verabreicht.

 

Das Leberblümchens wächst in den Laubwäldern der Nordhalbkugel.
Die Blütezeit ist von März bis April. Es gehört zu den im Frühling am frühesten blühenden Pflanzen. Bei Regenwetter und Abends schließen sich die Blüten.

 

Die frische Pflanze ist schwach giftig, weil sie Protoanemonin enthält. Das Protoanemonin kann bei Kontakt mit Haut oder Schleimhäuten Rötungen, Juckreiz oder auch Blasenbildung hervorrufen.

Das Leberblümchen hat viele volkstümliche Namen: Blaues Holzblumenkraut, Blaue Osterblume, Blaue Windblume, Leberkraut, Herzfreude, Herzleberkraut, Märzblümchen, Hirschklee, Leberkraut, Vorwitzkraut und Windrosenkraut.

 

Die “Blume des Jahres 2013″ war das kleine, hübsche Leberblümchen.

 

 

Die blaue Blume

 

Ich suche die blaue Blume,
Ich suche und finde sie nie,
Mir träumt, dass in der Blume
Mein gutes Glück mir blüh.

 

Ich wandre mit meiner Harfe
Durch Länder, Städt und Au'n,
Ob nirgends in der Runde
Die blaue Blume zu schaun.

 

Ich wandre schon seit lange,
Hab lang gehofft, vertraut,
Doch ach, noch nirgends hab ich
Die blaue Blum geschaut.

 

Joseph von Eichendorff
(1818)


  

Die Primel…

 

meine Primeln

 

Meine Schlüsselblumen

 

Die Primel hat viele Namen: Primel, Zauberblume, Schlüsselblume, Flieder-Primel, Becher-Primel, Kissen-Primel. Sie alle sind Boten des Lichts. Mit ihr wird der Kummer des Winters vertrieben und der nahe Frühling verkündet.

 

Die Primeln sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Primelgewächse. Diese Gattung wird in fünf Untergattungen mit bis zu über 40 Sektionen gegliedert und etwa 500 Arten gehören ihr an.


Der Name Primula lässt sich mit “Erstlingsblume” (lateinisch prima, “die Erste”) übersetzen. Ihr Name weist auf die frühe Blütezeit der schönen Primel hin. Die Frühjahrsblumen gefallen vielen wegen des intensiven Duftes, mit dem sie auch Insekten für die Bestäubung anlocken. Die Primeln haben zarte Blüten, sind aber dennoch sehr robust, winterhart und pflegeleicht.

 

Wilde Primeln sind auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet. Etwa die Hälfte aller Arten ist in China beheimatet und eine Vielzahl der Primeln stammen aus dem Himalaja. Im Gebirge sind besonders viele Arten vertreten. Sie besitzen eine bemerkenswerte Anpassung an ihren Lebensraum. Primeln blühen im Flachland gelb, in den Bergen (mit Ausnahme der gelben Aurikel) blühen sie rosa, rot-violett bis blau. Es wird damit erklärt, dass im Flachland die Bienen, und im Gebirge eher die Falter, die Bestäubung vornehmen. Die ehemals häufig vorkommende Schlüsselblume ist inzwischen in Deutschland streng geschützt. Sie wird in großen Mengen als pflanzliches Arzneimittel aus dem Ausland importiert.

 

Als Heilpflanze werden Primeln, vor allem die echte Schlüsselblume, wegen ihres hohen Gehaltes an Saponinen eingesetzt. Diese Wikstoffe nutzt man bei Erkältungskrankheiten und chronischer Bronchitis. In der Volksmedizin werden die Blüten als Nervenmittel gegen Kopfschmerzen, Neuralgien, Gliederzittern, Schwindelgefühl und als Herztonikum angewendet. Die mehligen oder öligen Sekrete verschiedener Arten können Allergien und Hautirritationen auslösen. Die orale Aufnahme kann zu Vergiftungserscheinungen führen. Die Becher-Primeln sind für Vögel, Hunde und Katzen giftig. In schweren Fällen können die Tiere daran sterben.

 

Im 16. Jahrhundert nannte man die Schlüsselblume volkstümlich auch Bärenohr oder Kuckucksblume. Die Bezeichnung Schlüsselblume geht auf den Schlüsselbund ähnlichen Blütenstand zurück. Die Hybride der echten, gelb blühenden Alpen-Schlüsselblume, war lange Zeit eine Mode-Blume. 1872 wurde die “National Auricula Society” gegründet. Die Primel ist eine Zeitlang in Vergessenheit geraten. Heute erlebt sie jedoch ein Come Back.

 

Die Schlüsselblume ist mit viel Symbolik, Zauber-Glauben bedacht und um sie ranken sich viele Sagen und Geschichten. Im Mittelalter galt die Schlüsselblume als magischer Schlüssel zum Aufspüren verborgener Schätze in geheimnisvollen Kellern oder Schatzkammern. Wer sie im Dunkeln, unter dem Mantel nach Hause trug, hieß es, könne verborgene Schätze heben. Die türöffnende Schlüsselblume, das Beste, wurde häufig nach Auffinden des Schatzes unbeachtet liegen gelassen. Ohne sie aber, kann man die Schatzkammer später niemals mehr öffnen.

 

Einer Legende nach soll ein Jüngling, der mit einem, von Geistern gefertigten goldenen Schlüssel, die Himmelspforte öffnen wollte, zur Erde herabgestürzt sein. Als er erwachte, war der Schlüssel zur Blume geworden.

 

Eine andere Legende erzählt, dass dem Petrus sein Schlüsselbund zur Erde gefallen sei. Durch die Berührung mit der Erde hat sich der Schlüsselbund in eine Schlüsselblume verwandelt. Ein Engel wurde zur Erde entsand, um die Schlüssel der Himmelspforte zurück zu holen. Die Blumen blieben zur Erinnerung an das Geschehene stehen.

 

Die Schlüsselblume galt bei den Kelten als Zauberblume. Die keltischen Druiden hatten die Schlüsselblume wahrscheinlich zu kultischen Zwecken, bei Frühlingsfesten, eingesetzt. Nüchtern und barfuß mussten die Druiden sein, wenn sie die Primeln pflückten. Unter anderem wurde wohl ein berauschender Trunk aus der Schlüsselblume bereitet.

 

Die Schlüsselblume ist Symbol für Frühling, Heilkraft des Frühlings, Hoffnung, Jugend, Unschuld, Öffnung des Himmels.


Wenn eine Schlüsselblume zu Weihnachten blühte, galt sie als besonders zauberkräftig. Im Vorgarten angepflanzt, soll die Schlüsselblume Besucher fernhalten. Eine bei sich getragene Schlüsselblume soll die Schönheit erhalten oder zurückbringen.

 

In der Blumensprache sagt die Primel: – Voll süßer Zufriedenheit bin ich, dass ich Dich habe. Und sie sagt auch: – Zufriedenheit ist das höchste Glück.

 

Wenn man aber eine Schlüsselblume geschenkt bekommt, dann sagt diese:

“Gib mir den Schlüssel zu Deinem Herzen.”

 

Die Primeln blühn und grüssen -

 

“Die Primeln blühn und grüssen
so lieblich mir zu Füssen,
die Amsel singt so laut.


Die Sonne scheint so helle –
nur ich weiss eine Stelle,
dahin kein Himmel blaut.”

 

- Feins Kind, musst nicht so sagen!
Es bringt der Himmelswagen
auch Deiner Brust den Tag.


Es wird auch Deine Seele
der lieben Vogelkehle
gleichtun mit lautem Schlag.

 

“Die Primeln blühn und grüssen
so lieblich mir zu Füssen,
die Amsel singt so laut.


Die Sonne scheint so helle -.
Mein freundlicher Geselle,
mir ward viel Leid vertraut.”

 

Christian Morgenstern

 

Das Hasenglöckchen...

 

atlantisches Hasenglöckchen

 

 

Die Waldhyazinthe wird auch Hasenglöckchen genannt. Es gibt das atlantische (Hyacinthoides non-scripta) und das spanische (Hyacinthoides hispanica) Hasenglöckchen. Das atlantische Hasenglöckchen hat weniger Blüten als das spanische. Die 6 bis 12 Blüten sind schmal glockig mit stark zurück gekrümmten Zipfeln und nicken zu einer Seite. Sie duften sehr intensiv. Beide Hasenglöckchen gehören zur Familie der Spargelgewächse. Es ist eine Zwiebelpflanze. Die Blütezeit ist April / Mai.

 

Die Pflanze ist sehr robust und neigt zum Verwildern. Wenn  ihr der Standort zusagt, vermehrt sie sich durch Tochterzwiebeln oder Samen, so dass schnell große Flächen von ihnen vereinnahmt werden. In der Natur kommen Hasenglöckchen vor allem in Mischwäldern vor, wo sie ein einigermaßen schattiges Plätzchen finden. Auch auf wilden Blumenwiesen fühlt sie sich wohl. Das Hasenglöckchen wird als Zierpflanze sowie als Schnittblume genutzt. Seit 1601  ist es in Kultur.

 

Ich habe geliebt

 

Ich habe getrunken der Sonne
Allverzehrende Glut,
Ich habe tief im Schatten
Des Silbermondes geruht.

 

Auf jagenden Winden gezogen
Bin ich über alle Welt,
Hab‘ Sterne am Himmelsbogen
Mir zu Gespielen gesellt.

 

Und Elfen und Nixen sangen
Mir Lieder so süß und fein,
Und alle Wolken schwammen
Im rosigen Zauberschein.

 

Da fragten der Mond und die Sonne:
Ob’s wohl noch Schön’res gibt?
Ich jauchzte entgegen voll Wonne:
Ich habe geliebt, geliebt!

 

Johanna Ambrosius

 

Die Tulpe…

Tulpe im Garten

 

Tulpe

 

Die Tulpen (Tulipa) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Liliengewächse. Als Heimat der Tulpen gilt Mittel- und Zentralasien. Sie werden als Zierpflanzen in Parks, Gärten und als Schnittblumen verwendet. Die Tulpe ist eine der beliebtesten Frühlingsblumen. Bekannt sind über 5000 verschiedene Sorten.

 

In Mitteleuropa wurde sie durch den Gesandten des Kaisers Ferdinand I. bekannt. Er nannte sie in einem seiner Briefe “tulipa turcarum”, “Tulpe der Türken”. Ihr Name bezeichnete ursprünglich einen Turban. Bis heute gilt die Tulpe in der Türkei als Nationalblume. Im Mittleren Orient wurden die Tulpen über Jahrhunderte hinweg kultiviert. Bei der biblischen „Rose von Scharon“ könnte es sich um eine Tulpe (Tulipa montana oder Tulipa agenensis) handeln.

 

Die Garten-Tulpe kam Mitte des 16. Jahrhunderts nach Mittel- und Westeuropa aus der Türkei. In Italien wurde die Existenz der Tulpe schon um 1549 belegt. In den Niederlanden wurden die erster Tulpen zu wissenschaftlichen Zwecken gezüchtet. Durch einen Diebstahl verbreitete sich die Tulpe auf dem freien Markt und entwickelte sich zur Modeblume. Sie galt als die Königin unter den Blumen. In den Jahren 1634 bis 1637 entwickelte sich die Tulpe zum Spekulationsobjekt.

Sie war die Lieblingsblume des Adels und Geldbürgertums. Man bot bis zu 10.000 Gulden für eine Tulpenzwiebel. Das entsprach damals dem Wert eines Amsterdamer Stadthauses. 1637 gab es einen Börsenkrach und danach normalisierte sich der Handelswert der Tulpen.

In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Tulpe zu einer weit verbreiteten Zierpflanze. Ende des 19. Jahrhunderts übernahmen die Niederlanden die gezielte Züchtung von neuen Sorten.

In der Heilkunde spielt die Tulpe keine Rolle aber sie ist giftig für Mensch und Tier.

 

In der Symbolik steht die Tulpe als Sinnbild für Leben und Fruchtbarkeit. Verschenkte man die in Persien wild wachsende Tulpe, so galt das als Liebeserklärung. In der Literatur steht die Tulpe für Vergänglichkeit und in der Blumensprache für Liebe und Zuneigung.

 

In der Blumensprache sagt die Tulpe etwas Widersprüchliches:
-Du bist zu keiner echten Empfindung fähig;
aber auch – In meiner Liebe zu Dir fühle ich mich im siebenten Himmel!

 

Die Tulpe wird dem Sternzeichen Widder zugeordnet.

 

Das Veilchen und die Tulpen

 

 August Friedrich Langbein

 

Die Tulpen neckten hin und her
Ein stilles, nachbarliches Veilchen.
Der Gärtner, der von ungefähr
Dazu kam, lauschte hier ein Weilchen,
Und nahm sich, als ein braver Mann,
Des unterdrückten Blümchens an:
“Ihr stolzen Spötterinnen, schweiget!
Mein gutes Veilchen, das sich hier
Bescheiden bis zur Erde neiget,
Verdient mehr Lieb’ und Lob, als ihr!
Ich find’ es früh im Lenz, und labe
Mich jung an seinem Duft, ist’s euch
Schon nicht an Wuchs und Farbe gleich.
An euren Prachtgestalten habe
Ich längst mich übersatt geseh’n,
Und innern Werth — wo habt ihr den?”

 

 

 

Die Christrose...

Christrose

 

Die Christrose ist eine weiß blühende Pflanze und sie blüht im Winter. Ihren Namen hat sie wegen der Blütezeit in der Nähe zum Christfest bekommen. Die Christrose (Helleborus) gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Beheimatet ist die Christrose in den Alpen, Vorarlberg, im Apennin und im nördlichen Balkan. In Deutschland ist diese Pflanzenart nur in Bayern heimisch. Die Pflanze kann über zwanzig Jahre alt werden.


Die Christrose hat viele Namen: Nieswurz, Zauberpflanze, Märzrose, Schneekannerl, Schneerose, Weihnachtsblume, Weihnachtsrose. Das Pulver der Wurzel wurde früher als Niespulver verwendet. Die Christrose ist in allen Pflanzenteilen sehr giftig. Ganz besonders in der Wurzel und Samen. Alle Gifte bleiben auch beim Trocknen der Pflanze erhalten.


In der Homöopathie findet die Christrose heute noch Verwendung und schon im 16. Jahrhundert wurde in Kräuterbüchern auf die Giftigkeit sowie auf die Gefahr einer Überdosierung dieser Pflanze hingewiesen. Es heißt: „Drei Tropfen machen rot, 10 Tropfen machen tot“. In der selben Zeit war die Christrose in den mitteleuropäischen Gärten zu finden.


Die Christrose war in alten Zeiten Bestandteil von Hexensalben.
Sie galt als Mittel zur Erhaltung der ewigen Jugend. Zu Pulver verarbeitet, auf den Boden gestreut, sollte sie sogar unsichtbar machen. Im Altertum wurde sie gegen Geisteskrankheiten angewendet. Nach einer Legende wurde Herakles durch die Helleborus-Wurzel von seinem Wahnsinn, in dem er seine Kinder erschlug und ins Feuer warf, geheilt.

 

In der Blumensprache sagt die Christrose: - Nimm mir meine Angst.

 

Auf eine Christblume

 

Tochter des Waldes, du Lilienverwandte,
so lang von mir gesucht, unbekannte,
im fremden Kirchhof, öd und winterlich,
zum erstenmal, o schöne, find ich Dich!

 

Von welcher Hand gepflegt du hier erblühtest,
ich weiß es nicht, noch wessen Grab du hütest,
ist es ein Jüngling, so geschah ihm Heil,
ist es eine Jungfrau, lieblich fiel ihr Teil.

 

Schön bist du, Kind des Mondes, nicht der Sonne,
die wäre tödlich - andrer Blume Wonne,
dich nährt, den keuschen Leib voll Reif und Duft,
himmlischer Kälte balsamsüßer Luft.

 

In deines Busens goldner Fülle gründet
ein Wohlgeruch, der sich nur kaum verkündet,
so duftete, berührt von Engelshand,
der benedeiten Mutter Brautgewand.

 

Dich würden, mahnend an das heilge Leiden,
fünf Purpurtropfen schön und einzig kleiden,
doch kindlich zierst du um die Weihnachtszeit,
lichtgrün mit einem Hauch dein weißes Kleid.

 

Der Elfe, der in mitternächtger Stunde
zum Tanze geht im lichterhellen Grunde,
vor deiner mystischen Glorie steht er scheu,
neugierig still von fern und huscht vorbei.

 

Im Winterboden schläft ein Blumenkeim,
der Schmetterling, der einst um Busch und Hügel
in Frühlingsnächten wiegt den samtnen Flügel;
nie soll er kosen deinen Honigseim.

 

Wer aber weiß, ob nicht sein zarter Geist,
wenn jede Zier des Sommers hingesunken,
dereinst von deinem leisen Dufte trunken,
mir unsichtbar, die blühende umkreist?

 

Eduard Mörike

 

Die Narzisse oder Osterglocke

Narzisse

 

Narzisse

 

Die Narzisse (Narcissus pseudonarcissus), auch Osterglocke genannt, bildet eine eigene Pflanzengattung innerhalb der Familie der Amaryllisgewächse. 1560 bis 1620, gelangten sie gemeinsam mit Tulpen und Hyazinthen in die Gartenkultur. Sie ist eine Giftpflanze.

 

Es gibt eine Legende von Ovid in der griechischen Mythologie, in der ein Jüngling Narziss vorkommt. Narziss war wunderschön und die Damenwelt liebte ihn und lag ihm betäubt zu Füßen. In ihn verliebte sich die Quellnymphe Echo. Narziss dagegen spottete über sie, während sie sich so nach ihm verzehrte. Weil er aber so schön war, liebte Narziss nur sich selbst. Aus lauter Liebe zu sich, wollte er sein eigenes Spiegelbild im Wasser umschlingen und dabei ertrank er. Auf seinem Grab erblühte eine Narzisse, eine Blume, die strahlend schön und duftend war.

 

Der Name Narzisse bedeutet “ich betäube”. Die Narzisse ist ein typischer Einzelgänger, weil sie sehr giftig ist. Sie sondert einen Schleim ab, der auf eine ganze Reihe von Schnittblumen unverträglich wirkt.


Die Narzisse steht symbolisch für Eigenliebe, unfähig andere zu lieben, für Frühling und Fruchtbarkeit, Schlaf und Tod, für den Brautstand. Die weiße Narzisse steht für den Sieg Christi über den Tod, unglückliche Liebe, Ritterlichkeit, Eitelkeit. Narzissen sind Blumen des Versprechens.

 

In der Symbolik gilt die Narzisse als Glückssymbol.
Beim chinesischen Neujahrsfest gilt die Narzisse bis heute als sogenannte einhundertköpfige Wasserfee und als besonderes Glückszeichen.


Narzissen werden den Sternzeichen Steinbock und Waage zugeordnet.
Die Narzisse sagt in der Blumensprache: – Du bist ganz schön eitel! Hör auf mit der Koketterie.”

 

Weiße Narzissen

 

Weiße Narzissen leuchten
Über dein Bild her und sagen
Mit leisen Märchenstimmen
Von heimlichen Frühlingstagen.

 

Von heimlichen, warmen Tagen,
Wo sich die Blumen verfrühten,
Stille weiße Sterne
Aus meinem Herzen blühten.

 

Stille weiße Sterne
Der Liebe, um dich zu schmücken,
Aber du gingst vorüber,
Durftest sie nicht pflücken.

Irgendwo warten,
Gewiegt von zärtlichen Winden,
Rote Rosen deiner,
Du wirst den Weg wohl finden.

 

Indessen leuchten die stillen
Großen Narzissensterne
Über dein Bild, wie aus weiter,
Weißer Märchenferne.

 

Gustav Falke

 

Der Krokus

 

Krokus

 

Die Krokusse gehören zur Gattung der Schwertliliengewächse. Es sind die klassischen Frühlingsboten.


Im Frühjahr sind die kleinen Krokusse die ersten kräftigen Farbtupfer in Parks und Gärten.
In der Blumensprache der Liebenden sagt der kleine Krokus: Ich muss mir das noch überlegen, ich brauche noch Zeit, um zu entscheiden.

 

FRÜHLINGSERWACHEN


von Annegret Kronenberg

 

Lautlos kehrt der Frühling ein,
niemand kann ihn hindern.
Die Luft, erwärmt vom Sonnenschein,
bricht Bahn den Frühlingskindern.

 

Neugierig lugt schon hier und dort
ein Krokus und ein Veilchen.
Andere stehn wie starr am Ort,
woll’n warten noch ein Weilchen.

 

Erfüllt ist blaue Frühlingsluft
vom Zwitschern aus den Wäldern;
zum Himmel steigt ein würz’ger Duft
aus frischgepflügten Feldern.

 

Sanft streichel der Frühlingswind
die Ruten einer Weide;
man glaubt, dass sie zerbrechlich sind
in ihrem zarten Kleide.

 

Das kleine Herz ist jetzt befreit
von grauen Winterweben.
In dieser schönen Frühlingszeit
kann’s wieder atmen, leben.

 

Quelle: gedichte-garten.de
Gedicht Frühlingserwachen

 

Statice oder Limonium

Limonium

 

Statice

 

Limonium oder Statice, ist auch als Strandflieder, Meer-Lavendel, oder Sumpf-Rosmarin bekannt. Sie gehört zur Kategorie der Bleiwurzgewächse und beheimatet ist sie überwiegend im Mittelmeerraum sowie in Westasien. In Deutschland kommt Limonium nur an den Küsten vor. Limonium gedeiht auf salzhaltigen Böden. Die Limonium-Blüten sind essbar und sie sollen gegen Motten wirken. Einige Sorten eignen sich als Schnitt- und Trockenblumen.
Wird dem Sternzeichen Steinbock zugeordnet.

 

Mond über Amrum
von Grit Vielhauer

 

Mond streut Glitzerperlen
Auf’s kräuselnde Meer
unter dem Nachthimmel
begleitet Dünen auf ihrer
Wanderung über die Insel
Spitzen der Gräser biegt
silbern der Wind und
zitternder Strandflieder
wiegt sich im Spiegel
der Mondnacht.

 

Die Hyazinthe

Farbige Hyazinthen

 

Hyazinthe

 

Die Hyazinthe gehört zur Pflanzengattung der Spargelgewächse. Sie stammt aus dem Orient. Im 16.Jahrhundert gelangte die Hyazinthe nach Europa.


In der Symbolik steht sie für Hoffnung, das Wiedererwachen der Natur, für neue Aktivitäten, schnelles Vergehen irdischer Schönheit und Treue,  Zartheit, Frühling.


In der Blumensprache sagt sie: Einzig dir kann ich zutiefst vertraut sein, Wohlwollen, schnelles Werden und Vergehen oder auch deine Kälte lässt mich verschmachten!

 

Die Hyazinthe

 

Ich grüße dich, du wunderbarer Duft,
Der sich in diesen zarten Kelchen wieget,
Du Schiff, worin durch dunkelblaue Luft
Die Seel’ entzückt nach fernen Ufern flieget.

 

Das Steuer ist ein alter, alter Traum
Von andern Zeiten, himmelschönen Auen,
Gold ist der königlichen Ströme Schaum
Und hohe, schlanke Palmen sind zu schauen.

 

Die Lotosblume schwimmt auf blauer Flut,
Die Welle scheint mit holder Scham zu fragen,
Welch Wunder ihr im keuschen Schoße ruht?
Doch nur die Kinder wissen es zu sagen.

 

Friedrich Theodor Vischer

 

Das Veilchen

Veilchen

 

Die Blume des Monats Februar ist das Veilchen.
Veilchen oder Violen gehören zur Pflanzengattung der Veilchengewächse. Es gibt über 500 Arten von Veilchen und sie gedeihen in den gemäßigten Zonen der Erde. In der Antike war das Veilchen eine heilige Blume und sie war dem Gott Pan geweiht. Ihm und Saturn zu Ehren, wurden Veilchenkränze auf dem Kopf getragen.

In der Symbolik steht das Veilchen für Reinheit, Geduld, Demut, Treue, Zärtlichkeit, Anstand und innige Liebe.
Es sagt in der Blumensprache – Geheime Liebe gestehe ich dir.
Das Veilchen wird den Sternzeichen Waage und Steinbock zugeordnet.

 

Die Veilchen sprechen

 

Wir waren froh und wohlgemuth,
Das Gärtchen auszuschmücken –
Da kam der Mensch, der nimmer ruht,
Uns seinem Dienst zu pflücken.

 

In enger Vase mußten wir,
Im dumpfen Zimmer stehen;
Uns war so bang, wir wollten schier
Vor Herzeleid vergehen.

 

Nun packt ein Liebender uns gar
Als treuer Liebe Zeichen
In ein Papier, da muß fürwahr
Das Leben uns entweichen!

 

Und sollen auf der langen Bahn
Zu dir wir denn verenden,
So nimm dich, Mädchen, unser an
Mit schwesterlichen Händen!

 

Laß’ deinen Odem, süß und warm,
Uns wonniglich umschweben –
Und wir ersteh’n aus Todesharm
Zu duftigerem Leben!

 

Ernst Rauscher

 

Das Schneeglöckchen

Schneeglöckchen

 

Das Schneeglöckchen (Galanthus) gehört zu der Gattung der Amaryllisgewächse. Ursprünglich stammen sie wohl aus dem Kaukasus. Inzwischen sind sie weit verbreitet. Sie kommen auf Waldwiesen, Auen, Laubwäldern vor und sie bevorzugen feuchte und schattige Standorte.

Schneeglöckchen werden für die ersten Frühlingsboten gehalten.

 

In Deutschland hat das Schneeglöckchen viele Name: Milchblume, Hübsches Februar-Mädchen, Lichtmess-Glöckchen, Lichtmess-Glocken, Marienkerzen, Weißglatze, Schnee-Durchstecher, Weiße Jungfrau, Frühlingsglöckchen.

 

In der Symbolik steht das Schneeglöckchen für Hoffnung, Trost, Zartheit, Zärtlichkeit, Frühlingsbote.


In der Blumensprache sagt es – Unwiderstehlich kam unsere Liebe.

 

Schneeglöckchen

 

Wenn starr im Froste noch ruht der See,
Noch am Fenster die Blumen von Eis,
Dann blüht schon ein Blümchen aus kaltem Schnee,
Grünfarbig und silberweiß.

 

Und wenn ein Herz auf den Frühling hofft,
Darin es Winter zur Stund’,
So bringt Schneeglöckchen ihm unverhofft
Zuerst vom Frühling die Kund’.

 

O, du mein Herz, laß das Klagen sein!
Ob dein Winter auch töten dich will,
Schneeglöckchen läutet den Frühling ein:
Sei still! sei still! sei still!

 

Und der Frühling weckt Lieder und Blumen zumal,
Und der Frühling kennt keinen Schmerz!
Der hat auch wohl einen Sonnenstrahl
Für ein armes winterlich Herz!

 

Johann Meyer

 

Der Blaustern

 Blaustern

  

Blaustern im Garten

 

 Der wissenschaftliche Name des Blausterns ist Skylla bifolia. Er wird auch Sternhyazinthe oder Skylla genannt. Er gehört zur Familie der Spargelgewächse und ist ein Frühblüher. Der Blaustern kommt in ganz Europa, Teilen Asiens und an wenigen Stellen in Afrika vor. Seit ca. 1594 wird er als Zierpflanze in Europa kultiviert. Die ganze Pflanze ist giftig, besonders aber die Zwiebeln und Samen.

 

Der Name Skylla soll auf die schöne Göttin Skylla aus der griechischen Mythologie zurückgehen. Laut Legende wurde Skylla zu einem schrecklichen Seeungeheuer verhext. Bei einer Fahrt durch eine Meeresenge, hatte Odysseus sechs seiner Männer an das gefräßige Monster verloren. Der Blaustern wurde sogar für eine Blume der Hexen und bösen Geister gehalten. Ein alter Aberglaube besagt, dass man noch nicht einmal an den Blüten riechen dürfe, weil man sonst Sommersprossen bekäme.

 

Frühling

 

Frühling lässt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land
träumen schon,
Wollen balde kommen
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!
Dich hab ich vernommen!

 

Eduard Möricke, 1804-1875